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Einbrüche haben psychische Folgen
Einbrüche haben psychische Folgen

Bei einem Einbruch stehlen die Täter Gegenstände und Bargeld oder beschädigen die Einrichtung. Schlimmer sind für viele Betroffene die psychischen Folgen – teilweise noch lange nach der Tat. Was sind die häufigsten Gefühle nach einem Einbruch? Können wir uns dagegen schützen? Und ändern wir unser Verhalten? Eine Spurensuche:

Die meisten Einbruchsopfer empfinden Unsicherheit

Laut einer Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (2014) kämpft die große Mehrheit der Betroffenen mit den emotionalen Folgen eines Einbruchs. Drei Viertel der Befragten fühlen sich direkt nach der Tat unsicher in der gewohnten Umgebung. Mehr als jeder zweite empfindet Macht- und Hilflosigkeit, hat Angst oder berichtet von Schlafstörungen. Auch Stress und Anspannung gehören zu den typischen psychischen Reaktionen.

Diese Gefühle dauern häufig länger an. Eine posttraumatische Belastungsstörung entwickelt sich allerdings nur selten, in etwa drei Prozent der Fälle.

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Wer ist von psychischen Einbruchsfolgen betroffen?

Frauen berichten in der Studie häufiger von Unsicherheit und Ängsten als Männer. Auch eher junge oder eher ältere Betroffene haben stärker mit Emotionen zu kämpfen.

Die Tat selbst beeinflusst, wie häufig die negativen Gefühle auftreten: So ruft ein vollendeter Einbruch mehr Unsicherheit und Angst hervor als ein Einbruchsversuch. Wenn Einbrecher Chaos hinterlassen, leiden Betroffene stärker. Besonders heftig trifft es Einbruchsopfer, die während der Tat anwesend waren.

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Was sollten Betroffene nach einem Einbruch tun?

Wenn noch nicht geschehen, sollten Einbruchsopfer Bank- und Kreditkarten sperren und die Polizei rufen. Die Beamten sind darauf vorbereitet, auch mit Ängsten und Schock umzugehen, und sichern die Spuren. Wichtig ist es, erst danach aufzuräumen. Dann ist auch Zeit, die gestohlenen Gegenstände aufzulisten und der Versicherung zu melden.

Einige Betroffene leiden vor allem darunter, dass Fremde in ihren Privatbereich eingebrochen sind. Für sie kann es gut sein, Dinge wegzuwerfen oder sich teilweise neu einzurichten. Dann erinnert nicht mehr alles an den Einbruch.

Das soziale Umfeld – Nachbarn, Freunde und Familie – kann Betroffene nach einem Einbruch auffangen. Gerade in der ersten Zeit vertrauen sich viele aber lieber einem Psychologen an. Unterstützung finden sie außerdem beim Opfertelefon des Weißen Rings.

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So ändern Einbruchsopfer ihr Verhalten

Nach einem Einbruch wächst das Sicherheitsbedürfnis. Über 70 Prozent der Befragten in der KFN-Studie kontrollieren beispielsweise häufiger, ob Fenster und Türen richtig verschlossen sind. Etwa zwei Drittel rüsten bei der Sicherheitstechnik auf, um es künftigen Einbrechern schwerer zu machen. Dazu gehören in einigen Fällen auch Alarmanlagen, die das Haus oder die Wohnung sichern und Einbrecher abschrecken.

Fast jedes zehnte Opfer zieht sogar wegen des Einbruchs um. Weitere 15 Prozent hätte dies gern getan. Tröstlich: In der Freizeit verhalten sich die meisten Betroffenen nicht ängstlicher als zuvor.

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